Ravenclawrang

Hier sitzen vorwiegend Ravenclaws. Zuschauern anderer Häuser ist der Zutritt jedoch ebenso gestattet.

[cf: Große Halle]

[Sara, Candi]


Nachdem sie ihr „Frühstück“ beendet hatten, hatte Candi Sara mit zum Quidditchfeld geschleift. Auf dem Weg von der großen Halle bis zu den Zuschauerrängen der Ravenclaws, die natürlich in blau und bronze gehalten waren, hatte Candi kein Wort mit ihrer Freundin gesprochen. Es wurmte sie, dass die junge Petrelli eher abfällig und trotzig auf das Gerücht mit de Bracy reagiert hatte. Tränen und Geschrei hatte sie eher erwartet, immerhin war es ein Gerücht welches sie, Candi, in die Welt gesetzt hatte und normalerweise verursachten Candi’s Gerüchte genau diese Emotionen.
Während sie sich gute Plätze sicherten, von wo aus Candi die männlichen Mitglieder ihrer Hausmannschaft gut im Blick hatte, überlegte sie wie sie die Schmach über das misslungene Gerücht wieder ausgleichen konnte.
Womit konnte sie Sara ärgern? Die Dunklehaarige ließ ihren Blick runter zum Spielfeld schweifen, auf dem die Quidditchmannschaften gerade ihre Besen bestiegen. Ein gewisser dunkelhaariger Spieler lenkte ihre Aufmerksamkeit auf sich und ein Lächeln stahl sich auf das schöne Gesicht der jungen Ravenclaw. Ein Lächeln, welches man oft an Candice Adams fand, und zwar immer dann, wenn ihr gerade ein hinterhältiger gemeiner Plan in den Sinn gekommen war.
Nate war der Schlüssel zu allem, denn Sara hatte sich, so gut kannte Candi sie, in den Ravenclaw Schönling verliebt, auch wenn sie es selbst wahrscheinlich niemals zugeben würde.
Und dann ging das Spiel endlich los, der Schiedsrichter pfiff an und die Spieler erhoben sich in die Luft. Gebannt sah Candi ihrer Mannschaft zu und grinste, als Nate sich sofort den Quaffel schnappte.
Sofort fing sie an ihn lautstark anzufeuern und beobachtete aus dem Augenwinkel Sara’s Reaktion.
Als der Ravenclaw Jäger schließlich das Tor vergab, setzte sie ein mitleidiges Gesicht auf und seufzte.
„Ach der arme Nate…sowas verletzt das Selbstbewusstsein ja so stark…ich werde ihn nachher trösten müssen…“, sagte sie, während sie ihm nachschaute, wie er auf seinem Besen davon jagte.

[Candice, Sara]

Sara hatte wirklich noch einen Schlenker über den Ravenclawturm machen müssen um sich etwas Blaues anzuziehen, so wie es ihre beste Freundin gewünscht hatte. Es war wenigstens ein kleiner Versuch gewesen sich wieder mit Candice zu versöhnen, doch die Dunkelhaarige hatte kaum ein Wort mehr mit Sara gewechselt, seit diese sich beharrlich weigerte über Nate zu sprechen. Falls Candice erwartet hatte, dass ihre beste Freundin anfangen würde zu heulen oder einzuknicken, nur weil sie wusste, dass es Gerüchte über sie und de Bracy gab, kannte sie Sara weitaus schlechter als sie vorgab. Zwar ärgerte sich die junge Hexe maßlos darüber, doch ließ sie ihre Gefühle nicht raus. Noch nicht.
Auf dem Weg hoch zur Tribüne konnte Sara bereits ihren Bruder erkennen, der mit seiner Mannschaft auf den Anpfiff wartete. Mit einem seltenen Lächeln winkte sie ihm und formte mit ihren Lippen die Worte: „Buona fortuna!“

Immer noch schweigend ließ sie sich neben Candice nieder. Stur wie Sara war hatte sie sich fest vorgenommen das Schweigen nicht zu brechen. Leicht fiel ihr das nicht, doch sie hielt eisern durch. Als das Spiel schließlich begann, hatte sie keine Mühe mehr auch wirklich ihre Klappe zu halten, da sie wie gebannt ihren Bruder beobachtete, der im Tor stand. Sie ertappte sich jedoch dabei, dass sie zu Nate schielte, als dieser kaum nach dem Anpfiff den Quaffel eroberte und auf das Tor der Gryffindors zuschoss. Ebenso ertappte sie sich dabei die Finger zu kreuzen, damit er auch bloß traf. Als sein astreiner Torschuss jedoch von dem Hüter der Gryffindors gehalten wurde ließ ihre Anspannung nach und machte einer bedauernden Mine platz. Natürlich fiebere ich da mit, immerhin ist das die Mannschaft meines Bruders… das hat nichts mit de Bracy zu tun. redete sie sich ein, obwohl sie es besser wusste.
Schließlich wurde doch das Schweigen zwischen den Freundinnen gebrochen. So erleichtert Sara darüber war, so erstaunt war sie jedoch über die Worte von Candice.
„Du… willst ihn trösten?“
hakte sie nach. Sie konnte nur vermuten wie genau Candi de Bracy ‚trösten’ wollte und der Gedanke gefiel ihr ganz und gar nicht. Sie wusste, es sollte ihr egal sein was de Bracy mit wem trieb, aber sie spürte, dass irgendetwas in ihr sich gegen den Gedanken Candi könnte etwas mit Nate anfangen sträubte.
Sara zwang sich zu einem falschen Lachen.
„Bisher hast du dich doch auch nicht für ihn interessiert...? Und ehrlich gesagt… so wie er zu mir ist glaube ich nicht, dass er auf Menschen wie uns steht.“
In ihrem letzten Satz schwang etwas Undefinierbares mit. Es war Sara wirkliche Meinung. Sie wusste, dass Nate nicht besonders viel von ihr halten konnte, auch nicht nachdem sie beinahe normal miteinander geredet hatten und er es etwas anders beteuert hatte. Aber Sara befürchtete trotz allem, dass sie und er niemals mehr sein konnte. Momentmal, was heißt hier ich befürchte das?
„Du kannst bessere haben, Candi.“
Fügte Sara noch hinzu, während sie sich Mühe gab nur ihren Bruder zu beobachten.

[Sara, Candi]


Innerlich setzte Candi ein breites Grinsen auf, als sie das entsetzte Gesicht ihrer Freundin sah. Bei dem Gedanken, dass sie, Candi, etwas mit dem Schönling ihres Hauses haben könnte, wurde Sara offenbar mehr als mulmig zumute. Genau das wollte Candi erreichen. An Saras Worten erkannte die dunkelhaarige Schülerin sofort, dass Sara eifersüchtig war.
„Es ist doch völlig egal ob ich mich bisher nicht für ihn interessiert habe. Außerdem woher willst du das wissen? Und nur weil du ihm vielleicht egal bist, heißt das nicht, dass ich es auch bin.“, schoss Candi giftig zurück. Die Vorstellung dass Nate sie ablehnen könnte gefiel der Ravenclaw ganz und gar nicht. Sie wusste was sie wollte und sie bekam es…immer!
Als Sara meinte sie könne Bessere haben, fing Candi an zu schnauben. Mit verschränkten Armen und überheblichem Blick baute sie sich vor Sara auf.
„Weißt du, nur weil ich heute Nacht noch einiges mit ihm vor habe, und du wohl keine Chance bei ihm hast, brauchst du dich hier nicht aufspielen. Aber es überrascht mich nicht, dass du mir Nate nicht gönnst. Du hast deine Chancen bei ihm vergeigt, sie es endlich ein…“

Candi wusste genau, dass sie Sara mit diesen Worten wohl treffen würde, aber es war ihr egal. Ihr Ehrgeiz war geweckt und sie würde der Freundin beweisen, dass sie alles haben konnte was sie wollte, sogar Nathaniel de Bracy. Die Dunkelhaarige richtete ihren Blick wieder aufs Spielfeld und einen gewissen Jäger. In ihrem Blick lag etwas gefährliches, sie war fest entschlossen das heute Abend durchzuziehen. Natürlich hatte sie kein wirkliches Interesse daran mehr mit Nate anzufangen, sie wollte nur sich selbst zeigen, dass sie fähig war sogar ihn um den Finger zu wickeln. Und dafür nahm sie sogar das Leid ihrer besten Freundin in Kauf.


(ooc: sry post is scheiße ich weiß...)

[Candi, Sara]

Sara verschränkte ihre Arme, jedoch nicht, weil ihr kalt war, sondern weil sie sich zurückhalten musste nicht vor Wut auszubrechen. Sie spürte, dass diese allmählich in ihr hoch kroch, doch die Ravenclaw musste sich um jeden Preis beherrschen. Und nur weil du ihm vielleicht egal bist, heißt das nicht, dass ich es auch bin… Weißt du, nur weil ich heute Nacht noch einiges mit ihm vorhabe, und du wohl keine Chance bei ihm hast, brauchst du dich hier nicht aufspielen... Du hast deine Chancen bei ihm vergeigt, sie es endlich ein… Die Worte ihrer besten Freundin taten ihr sehr weh, doch Sara wollte dies nicht zeigen. So verzog sie lediglich ihr Gesicht, bevor selbiges unergründlich wurde und sie starr auf das Spielfeld starrte.
Die junge Hexe versuchte die Worte von Candi einfach zu ignorieren, doch es fiel ihr schwer. Zu schwer.
„Dann wünsche ich dir viel Spaß heute Nacht.“
, brachte sie zwischen ihren zusammengebissenen Zähnen heraus. Wahrscheinlich war es viel zu offensichtlich, dass es ihr mehr ausmachte, als ihr lieb war, dass Candi so einiges mit de Bracy vorzuhaben schien. Du bist doch bescheuert… dir war es bisher egal was de Bracy mit wem wann getrieben hat und jetzt? Mann… ich muss den Kopf wieder freibekommen.
So sehr sie sich auch versuchte abzulenken und dem Spiel zu folgen, es wollte nichts nutzen. Als ihre Hausmannschaft dann auch noch das erste Tor kassierte, war es vorbei mit ihrer Geduld.

„Glaub ja nicht, dass mir das was ausmacht, wenn du mit de Bracy in die Kiste springst… es macht mir überhaupt nichts aus, denn er geht mir sonst wo vorbei. Das weiß er, das weiß ich, das weiß jeder… wenn du mit ihm rum machen willst, wunderbar. Machs doch!“
Saras Ton war, wie ihre Mutter sagen würde, unmöglich. Obwohl ihre Worte gleichgültig klingen können, fauchte sie beinahe, während sich ihre Fingernägel in ihre Oberarme krallten. Sie konnte nur hoffen, dass Candi ihren Ton darauf schob, dass sie allein schon der Gedanke an Nate wütend machte, weil sie ihn so gar nicht ausstehen konnte.
„Nur weil ich einmal 5 Minuten mit ihm alleine war, heißt das noch lange nicht, dass wir irgendwas mit einander hatten oder sonst wie aneinander interessiert sind.“
Sara lehnte sich gegen die Lehne der Bank.
„Außerdem, wie du bereits sagtest, ich hab keine Chancen bei ihm… also viel Spaß heute.“
Launisch pustete sich die Ravenclaw eine dunkle Haarsträhne aus ihrem Blickfeld.
„Wenn das weiter so geht, verlieren wir…“, fügte sie hinzu um das Thema endlich in eine andere Richtung zu lenken. Auch wenn der Gedanke daran, was Candi mit Nate tun würde, sollte er tatsächlich auf sie eingehen, nicht aus ihrem Kopf verschwinden würde. Sie sieht verdammt gut aus... davon abgesehen, dass sie nicht so fett ist wie ich. Sie wird ihn bekommen, immerhin ist de Bracy nicht blind. Ihr Magenknurren ignorierte sie, auch wenn es ihr allmählich schwer fiel.

Einstiegspost

[Candi, Sara, Trisha]

Schnell stieg Patricia Summer die Treppen der Tribüne ihres Hauses hinauf. Sie hatte heute richtig verschlafen gehabt und konnte somit erst jetzt zum Spielfeld kommen. Als Trisha heute aufgewacht war, war der Schlafsaal schon komplett leer gewesen. Klar, wenn die eigene Mannschaft spielte hatte man zuzusehen. Sogar Trisha, die sich eher mäßig für Quidditch interessierte hatte sich das Spiel mit ihren beiden besten Freundinnen Candice Adams und Sara Petrelli ansehen wollen, nur irgendwie hatte es keine für nötig gehalten sie zu wecken.
So war Trisha ziemlich hektisch aus dem Bett gesprungen und sich schnell unter eine heiße Dusche gestürzt. Natürlich hatte die mangelnde Zeit sie nicht davon abhalten können, sich her zu richten. So hatte sie wieder einmal viel Zeit in ihre Locken investiert und sich einwandfrei geschminkt, vielleicht war ein Lidstrich etwas krumm, aber das würde nur demjenigen auffallen, der beim Küssen mit ihr die Augen offen hielt und im Moment war für so etwas wohl leider niemand in Aussicht bei Trisha.
Nach ihrer morgendlichen Schönheitspflege war sie hinunter in die Große Halle gestürzt, wo natürlich kaum noch etwas los war und sich erst einmal ihren morgendlichen Kaffe gegönnt, ohne den man morgens absolut gar nichts ohne sie anfangen konnte. Leider hatte sie Candi und Sara nicht mehr erwischt und sich beim hastigen Trinken die Zunge verbrannt. Für Essen blieb nicht mehr viel Zeit und so hatte sie es bei einem trockenem Stück Brot belassen. Sie war sowieso viel zu dick, da tat ihr das auch einmal gut.

Und nun stapfte sie in der Kälte zu ihren Freundinnen. Ihre hohen Stiefel klackerten dabei hörbar auf dem Boden doch ohne hohe Schuhe traf man Trisha nie, oder selten. Dazu hatte sie viel zu viele Komplexe wegen ihrer Größe. Meistens wurde sie sowieso übersehen, mit hohen Schuhen hörte man sie wenigstens. Außerdem waren die Stiefel gut gefuttert, sodass ihr an den Füßen während des Spiels sicher nicht kalt werden würde. Auf ihrem blonden Haar hockte eine weite Häkelmütze in blau, dazu trug sie Fäustlinge in passenden Farben und einen schwarzen, zweireihig geknöpften Mantel. Leggins sollten sie trotz des Minirocks warm halten, immerhin trug sie keine dünnen Seidenstrumpfhosen.
Ziemlich keuchend erreichte sie schließlich Candi und Sara.
„Guten Morgen“, begrüßte sie sie noch ziemlich außer Atem.

Erst jetzt ließ sie den Blick über das gesamte Quidditchstadion schweifen. Die dominanten Farben heute waren klar: Rot und Blau, natürlich gab es hie und da Hufflepuffs, die trotz allem gelb trugen oder vor allem Slytherins, die ihrem Grün nicht von der Seite wichen, doch allein an den Farben der Zuschauerränge konnte man erkennen, wer gegen wen spielte.
Trisha selbst trug heute den blau-bronzenen Schal ihrer eigenen Mannschaft. Sie war nicht quidditchvernarrt, aber es spielte immerhin einer ihrer guten Freunde, Nathaniel de Bracy, mit und allein deswegen trug sie heute blau.
Doch während sie die Stufen empor erklungen hatte, war laut dem Stöhnen der Ravenclaws wohl das erste Tor für Gryffindor gefallen. Trisha drückte die Daumen, dass das Spiel noch besser ausgehen würde.
„Man, ich hab heute ganz schön verpennt. Wie macht sich unser Team bist jetzt? Ist der Rückstand verdient?“, fragte sie Candi und Sara, von deren vorigen Gespräch sie nichts mehr mit angehört hatte.

[cf: Große Halle]

Sie hatte noch einige Minuten am Tisch der Ravenclaws gesessen und ganz in Ruhe ihre Schale mit Kaffee geleert. Es hatte sie einiges an Überwindung gekostet, sich aufzuraffen und zum Quidditchfeld zu gehen. Hätte sie es nicht versprochen, dann wären ihr einige Aktivitäten eingefallen, die sie lieber durchgeführt hätte. Wahrscheinlich hätten Gillian und Jay es ihr nicht einmal übel genommen, wenn sie sich für eine andere Beschäftigung entschieden hätte. Ruhigen Schrittes bahnte sie sich nun ihren Weg auf den Zuschauerrang der Ravenclaws. Die Begeisterung der anderen Schüler wollte allerdings trotz der Enge nicht auf sie übergreifen. Einige Meter weiter sah sie, wie Patricia sich gerade Sara und Candice anschloss. Nach der morgendlichen Begegnung mit beiden hatte sie nun nur wenig Lust, sich ein weiteres Mal mit ihnen auseinander zu setzen.
Einen kurzen Augenblick schloss sie die Augen und ließ sich den kalten Wind um die Nase wehen. Sie mochte den Winter. Der Schnee machte die Welt leise. Jedes Geräusch wurde gedämpft und für einen winzigen Moment konnte sie sogar vergessen, dass sie inmitten einer Menge von euphorischen Schülern stand, die wie ein großes Wesen jubelten, schrieen und seufzten. Allerdings währte dieses kleine Glück nicht lange. Ein Junge, sie glaubte er war in der dritten Klasse, rempelte sie heftig an. Der Blick den sie ihm daraufhin zuwarf, war gleißend und irgendwie schaffte er es, daraufhin in der Menge zu verschwinden.
Bisher hatte sie nicht einmal einen kurzen Blick auf das Spiel geworfen. Als sich die blau-bronzenen Zuschauer nun jedoch beinahe von der Tribüne warfen und der ein oder andere unflätige Bemerkungen fallen ließ, wand sie sich doch einmal um. Anscheinend hatten die Gryffindors gerade gepunktet. Und obwohl sie sich nicht sonderlich für das Spiel auf Besen interessierte, hoffte sie, dass die Ravenclaws gewinnen würden. Sie mochte den Gedanken nicht, dass ihre Freunde wegen eines verlorenen Spiels unglücklich waren.
Als sich die Aufregung um das erste Tor gelegt hatte, erklomm sie die letzten Stufen des Zuschauerrangs. Sie hatte die letzten drei Reihen mehr oder weniger für sich allein. Kaum, dass sie sich hingesetzt hatte, holte sie eine zerlesene Ausgabe von Shakespeares "Ein Sommernachtstraum" heraus und begann, sich in diese fantastische Welt zu vertiefen. Nach wenigen Minuten allerdings schreckte sie auf. Sie war schließlich mit Andromeda verabredet. Da sie die Freundin vor dem Spiel nicht noch einmal gesehen hatte, hatte sie es komplett vergessen. Also packte sie seufzend das Leseheft wieder ein und machte sich auf dem Weg zum Rang der Hufflepuffs.

[tbc: Hufflepuffrang]

[Sara, Trisha, Candi]

Candi hätte sich schief lachen können, ihr Plan ging voll und ganz auf. Sie konnte diese Wut die von Sara ausging fast spüren und es befriedigte die Ravenclaw zutiefst. Trotzdem beschlss sie der Freundin nicht ins Gesicht zu lachen, sondern sie anzufauchen. Denn wenn sich die Dunkelhaarige es recht überlegte…was bildete die sich ein so mit ihr zu reden?
Sie setze einen bösen Blick auf und ihre Augen begannen zu funkeln. „Was bildest du dir eigentlich ein? Was denkst du wen du vor dir hast? Es ist einfach zu peinlich wie du versuchst es dir auszureden, dass du auf de Bracy stehst! Sowas lächerliches hab ich echt noch nie gesehen…kein Wunder, dass Nate sich nicht für jemanden interessiert der sich so kindisch benimmt!“, schleuderte sie der jüngeren Petrelli-Schwester entgegen und ignorierte deren versuch vom Thema abzulenken.
Stattdessen widmete sie sich Trisha, die gerade zu ihnen stieß. Candis Augen musterten die Freundin von oben bis unten und zufrieden stellte sie fest, dass wenigstens eine sich die Mühe gemacht hatte den Ravenclawschal um den Hals zu schlingen, auch wenn Trisha sonst eher völlig geistesabwesend war.

„Tja…vielleicht solltest du nicht die ganze Nacht deine Haare und deine Nägel machen oder sowas, dann würdest du morgens auch nicht verpennen“, antwortete sie auf Trishas Entschuldigung und fuhr fort, „frag das Sara, die ist sowieso ganz scharf darauf de Bracy zu beobachten..“
Damit wandete sie sich zum Gehen und murmelte etwas von „Geh mir die Nase pudern“.
Eigentlich musste sie mal aufs Klo, aber das wollte sie ihren Freundinnen nicht unter die Nase reiben.
Ungeduldig und nicht gerade freundlich kämpfte sie sich durch die Menge aus Ravenclaw-Schülern, wobei sie ein paar aufgeregte Erstklässler auf die Seite schubste.

Ihre hohen Absätze klapperten lautstark auf den hölzernen Stufen des Ravenclawranges und der Wind bließ eisig um die Nase der 17-jährigen. Gerade bog sie um die Ecke, als sie mit jemandem zusammen stieß. „Kannst du denn nicht aufpassen wo du…?“, fing sie an zu schimpfen, als se in dessen Gesicht sah. Den Farben seines Schals nach war er ein Gryffindor, doch sie hatte ihn noch nie wahr genommen. Er hatte etwas interessantes an sich und Candi blieb kurze Zeit die Luft weg beim Blick in seine Augen. „Entschuldige…“, murmelte sie kleinlaut, während sie ihre Augen nicht von ihm abwenden konnte. Etwas war anders an ihm, er hatte etwas in seiner Ausstrahlung, dass sie noch nie bei einem Jungen gesehen hatte.

[tbc: Länderein]

[Patricia, Sara (Candi)]

Sara schnaubte und heftete ihren Blick fest auf das Spiel. Sie hatte keine Lust mehr mit Candi zu diskutieren was nun zwischen ihr und de Bracy lief oder laufen würde. Der Ravenclaw drehte sich der Magen um, als sie daran dachte, was ihre beste Freundin mit Nate vorhatte. Doch sie darum bitten es nicht zu tun, weil der Gedanke seltsam weh tat, war Saras Meinung nach unter ihrer Würde. Damit würde sie sich schließlich eingestehen, dass ihr doch etwas an de Bracy lag. Außerdem mochte sie es nicht andere um etwas zu bitten. Schon gar nicht Candice, da diese dann wahrscheinlich genau das hatte, was sie wollte. Und trotzdem ihrem Bitten nicht nachgeben würde. Die junge Hexe nahm sich vor Nate keines Blickes mehr während des Spieles zu widmen und so starrte sie die ganze Zeit auf ihren Bruder.
Sara sah erst auf, als Patricia sich zu ihnen gesellte. Im Gegensatz zu Candice erwiderte Sara ihren Gruß mit einem leise gemurmelten „Morgen!“. Als Candi sogleich die neu Hinzugekommene anfuhr und dabei auch Sara selbst nicht aus dem Spiel ließ konnte auch die Jüngste der Petrellis nicht ihre Klappe halten.
„Und du solltest deine Maniküre nicht immer morgens machen und damit das ganze Bad blockieren…“
Ihr Kommentar war lächerlich, das wusste sie selbst. Zum Glück verschwand Candice daraufhin mit der Aussage, dass sie sich ihre Nase pudern musste. Sara glaubte ihr kein Wort. Wahrscheinlich verschwindet sie nur wieder auf die Toilette…

Grummelnd richtete Sara wieder den Blick auf das Spiel, während Patricia sich setzte. Es war an der Zeit aufzuatmen. Alleine mit Trisha zu sein war weitaus angenehmer als alleine mit Candi zu sein. Letztere war wohl am überheblichsten in dem Dreiergespann und fehlte ihr das ruhige Gegengewicht von Trisha, so war sie unberechenbar. Wenn Sara es recht bedachte, mochte sie die Älteste lieber als ihre ‚Anführerin’ und vertraute ihr darüber hinaus einiges mehr an. Jedoch nahm sie sich fest vor nichts zu erwähnen, was de Bracy anging.
Inständig hoffte sie, dass Trisha entweder nicht mitbekommen hatte, was Candi über Nate und sie gesagt hatte, oder, dass sie dieses Thema einfach fallen ließ.
„Ich hab schon befürchtet, du kommst nicht mehr. Natürlich ist der Rückstand nicht verdient…“
Die junge Italienerin begann damit das Gespräch auf das Spiel zu lenken. Als ein neuer Torversuch der Gryffindors stattfand gruben sich ihre Fingernägel in ihren Oberschenkel. Genervt seufzte sie auf, als der Quaffel von dieser Sherwood versenkt wurde.
„So ein Drachenmist…“
, begann sie zu fluchen und haute sich mit der flachen Hand aus Enttäuschung und Wut auf den Oberschenkel. Scharf sog sie Luft ein und beschloss nächstes Mal nicht ganz so fest zu hauen.
„Candi ist unerträglich heute Morgen… ich glaube sie hat mal wieder ihre Tage; wobei man bei ihr meinen könnte sie hätte sie permanent, solche Launen hat sie zurzeit.“

[Sara & Trisha]

Als Candi Trisha niedermachte und meinte, dass sie ihre Nägel nicht immer abends machen solle, blickte diese hinab auf ihre Hände. Sie kam überhaupt nicht gut damit klar, wenn Candi sie so behandelte. Vor allem, wenn sie eigentlich gar nichts getan hatte. Sie verstand es ja noch, dass Candi sie anschrie, wenn Trisha wieder einmal nicht verstand, weshalb Candi andere so schlecht behandelte, doch warum war sie nun so unfair zu ihr? Jeder verschlief doch mal und Maniküre hatte sie letzte Nacht auch nicht betrieben... Bei Candis Kommentar zu Nate blickte Trisha überrascht auf. War da bei Sara etwa mehr als nur Freundschaft? Trisha war was so etwas anbelangte wirklich sehr naiv; sie glaubte es Candi sofort und fragte sich, weshalb sie zuvor nie etwas von Saras Schwärmerei mitbekommen hatte. Für sie war Nate natürlich nur ein guter Freund, doch sie musste zugeben, dass er tatsächlich nicht schlecht aussah. Ebenso wie Sara. Die Beiden würden wohl ein schönes Paar abgeben.
Doch bevor Trisha wieder weiter in ihren Gedanken versank verteidigte Sara sie vor Candi, was diese mit ihrem Abgang quitierte. Sie warf Sara einen dankbaren Blick mit ihren blauen Augen, die trotz der Schminke immer unschuldig und naiv wirkten, zu. War Candi jetzt böse mit ihnen? Trisha merkte, wie die klamme Angst sie wieder packte, die sie immer bekam, wenn es zum Streit mit ihren Freundinnen kam. Sie wollte keine von ihnen verlieren, denn all zu viele Freunde hatte sie sonst auch nicht mehr, doch es wurde immer schwerer, da sie sich immer öfter in die Haare bekamen.

Nun war sie erst einmal mit Sara allein. Sara war, auch wenn auch sie ziemlich austeilen konnte, um einiges harmloser als Candi. Als sie sich sicher war, dass Candi sie nicht mehr hören konnte, sagte sie ziemlich erleichtert:
„Danke“, zu der jüngeren Petrelli.
Es freute sie, dass wenigstens Sara froh war sie zu sehen und lauschte dann ihren Ausführungen zu dem Spiel.
Doch sie wurde von dem Tor, dass Ayla Sherwood schoss, ein Mädchen, mit dem Trisha nichts näher zu tun hatte. Natürlich stöhnte das Mädchen daraufhin qualvoll auf. Sie litt besonders mit Jay und Nate, denen das Spiel natürlich sehr wichtig war. Dies lenkte ihre Gedanken auch wieder zurück zu Candis Kommentar. Doch ehe Trisha Sara darauf ansprechen konnte, kam diese auf Candi zu sprechen.
„Ohja, sie scheint echt irgendetwas zu haben“, pflichtete sie Sara bei. Doch in ihrer Naivität vermutete sie dahinter nicht Candis Periode.
„Vielleicht hat sie ja aber auch irgendwelche Probleme...“

Trisha seufzte. Sie selbst fühlte sich in letzter Zeit auch immer so verdammt einsam. Sie war einfach nicht der geborene Singletyp. Seit der Beziehung mit Ted Tonks war inzwischen schon wieder so viel Zeit verstrichen, die sie allein verbracht hatte. Doch es gab ja nicht einmal einen Jungen, der momentan auch nur Interesse in Trisha weckte. Das ließ sie in letzter Zeit immer mehr verzweifeln. Zu gerne hätte sie wieder einmal Herzklopfen und würde dieses wunderbare, warme Gefühl in sich spüren.
Vielleicht lag es auch daran, dass sie ziemlich viel Zeit in ihre Clique investierte und mit den Gedanken wohl meistens auch bei jenen war und wie sie diese ständigen Streits verhindern konnte. Trisha wusste es nicht, doch sie wusste, dass es so nicht mehr lange gut gehen konnte.
„Wenigstens gibt es bei dir Jemanden, den du dir gerne anschaust und der dich interessiert“, meinte sie nach einem Augenblick des Nachdenkens schließlich an Sara gewandt.

[Trisha, Sara]

"Probleme? Candi??"
Sara schaute ihre Freundin perplex an. Sie konnte sich kaum vorstellen, dass Candice Probleme hatte, welche ihre Laune so dermaßen verschlechterten. Wenn sie es genau bedachte, dann interessierte es sie, selbst wenn ihre beste Freundin solche Probleme hatte, herzlich wenig. Andere würden sicherlich Freundschaft damit definieren, dass man sich gegenseitig Probleme anhörte und füreinander da war. Doch die Freundschaft von Trisha, Candi und Sara war in dieser Hinsicht nicht unbedingt existent. Zwar waren sie auf eine gewisse Weise füreinander da, aber keineswegs wie es andere waren. Für die jüngste Petrelli bedeuteten ihre beiden besseren Freundinnen ledigleich ein Halt in ihrem Leben. Sie waren beinahe die einzigen, welche wirklich etwas mit ihr zu tun haben wollten und soweit sie wusste, ging es ihren Freundinnen nicht anders, Sie bildeten eine Art Zweckgemeinschaft, eine Clique, welche cool sein sollte und die Zeit damit verbrachte über andere herzuziehen. Vieleicht war Sara gerade deshalb mit Candi befreudet - damit diese nicht über sie herzog. Auch wenn sie das sicherlich trotzdem tut.
"Du machst dir zu viele Gedanken, Trisha."
, schloss die Ravenclaw. Sie mochte Patricia lieber, als sie es zugab, doch ihre Naivität ging ihr oftmals ziemlich auf den Keks.

Die nachfolgende Stille unterbrach sie nicht. Stattdessen heftete sie ihren Blick wieder auf ihren Bruder und achtete peinlich genau drauf de Bracy nicht eines Blickes zu würdigen.
Wenigstens gibt es bei dir Jemanden, den du dir gerne anschaust und der dich interessiert. Sara riss die Augen erschrocken auf und wandte ihren Kopf in Richtung von Trisha. Ihr Blick hätte kaum tödlicher sein können.
"Von wem bei Merlins warziger Nase sprichst du? Glaubst du etwa das, was Candi da gesagt hat?"
Die junge Italienerin sprach gefährlich leise. Eine kleine Stimme in ihrem Hinterkopf erinnerte sie daran, dass Trisha mit Nate gut auskam und ihr sicherlich helfen konnte über ihre Gefühle klar zu werden, doch ihre Wut in diesem Moment war eindeutig stärker.
"Ich schaue diesen arroganten Affen weder gerne an, noch interessiert er mich, kapiert? Das ist irgendein Hirngespinst von Candi und ich hab keinen Plan woher sie das hat."
Sie war viel zu sehr damit beschäftigt das abzustreiten, was sie immernoch verdrängte, als einzusehen, dass Trisha ihr sicherlich helfen konnte. Vielleicht konnte sie ihr sagen, was Nate über sie dachte? Oder ihr sagen, was er gerne mochte, was sie an sich ändern konnte? Vielleicht würde ihr später der Gedanke kommen, wenn sie es geschafft hatte sich abzuregen.
"Da ist man einmal mit dem 5 Sekunden allein und schon denken alle, man hat was mit ihm... du weißt doch, dass ich den hasse, oder? Du verstehst dich ja ausgezeichnet mit ihm, es ist tausendmal wahrscheinlicher, dass du was mit ihm hast."
Bei dem Gedanken fuhr ein seltsames Gefühl durch ihren Körper.
"Hast du doch nicht, oder?"

[Sara & Trisha]

An Saras Feststellung, dass sich Patricia zu viele Gedanken machte, war sicherlich einiges dran. Viel zu oft steckte sie mit ihren Gedanken und Sorgen irgendwo, nur nich in der Realität. Dass sie dann manche, wie Candi, als dümmlich verkauften, konnte sie ihnen dann auch nicht übel nehmen. Sie wirkte wohl tatsächlich auf viele so. Doch immer wenn sich Trisha vornahm sich nicht mehr so viele Gedanken zu machen, scheiterte dieser Vorsatz am ersten Streit mit ihren Freundinnen. Und da dies nicht gerade selten vorkam hielt Trisha diesen Vorsatz meistens auch nicht sehr lange durch.

Als Sara dann jedoch plötzlich mit einer ziemlich gefährlichen Stimme auf Nate zu sprechen kam für Trisha zusammen. Hatte sie es einmal wieder geschafft nicht nur Candi sondern jetzt auch Sara zu verärgern. Sie hatte es wohl einfach drauf. War es denn ein Wunder, dass sie ihrer besten Freundin die Worte glaubte?
Ja..., meldete sich eine ganz leise Stimme in ihrem Kopf. Candi war ganz und gar nicht das, was man als ehrlich bezeichnen konnte. Sie spann Intrigen, zog über wirklich jedermann her, wahrscheinlich auch über ihre eigenen besten Freundinnen. Und doch vertraute Trisha ihr immer wieder aufs Neue. Viele verstanden dies schon sicher längst nicht mehr. Vielleicht würde sie auch andere Freundinnen finden, wenn sie sich aus ihrer alten Clique löste, doch das war Trisha viel zu unsicher. Außerdem hing ihr Herz irgendwie an Candi und vielleicht sogar noch ein bisschen mehr an Sara, die nicht ganz so intrigant war. Dennoch hielt es auch Sara nicht davon ab Trisha sie für ihr überhaupt nicht böse gemeintes Kommentar anzufahren.
Als Sara jedoch damit begann über Nate herzu ziehen, bildete sich doch eine kleine Falte auf Trishas Stirn. Ihr gefiel es überhaupt nicht, wenn über ihre Freunde gelästert wurde. Ob es sich dabei um ihre besten Freunde, oder nur um gute handelte war dabei egal. Normalerweise verteidigte sie ihre Freunde dann auch, doch ehe sie etwas darauf erwidern konnte, fuhr Sara schon fort damit sich aufzuregen.
Sie kam wieder auf das Gerücht zu sprechen. Ob sie wusste, dass Candi in die Welt gesetzt hatte, dass Sara vielleicht schwanger war? Auch das hatte Trisha damals überhaupt nicht behagt und sie hatte Candi ohne Umschweife darauf angesprochen. Was ihr natürlich eine Niedermachung sondergleichen eingehandelt hatte. Sie war zwar vielleicht naiv, doch nicht dumm und wieso sollte sich Sara gleich von Nate schwängern lassen? Natürlich hatten diejenigen, die nichts näher mit Sara zu tun hatten, nicht mitbekommen, dass Sara gar nicht so lange mit Nate entschwunden war, aber Trisha hatte es doch bemerkt.

Sie wollte gerade dazu ansetzen sich bei Sara zu entschuldigen, als eben jene sie fragte, ob sie etwas mit Nate hatte. Der Gedanke machte Trisha für einen Moment sprachlos. Sie und Nate verstanden sich wirklich gut, aber er war überhaupt nicht ihr Typ. Er war einer von jenen, bei denen sie schon im Voraus wusste, dass er sie verletzen würde. Was bei ihr sicherlich nicht schwer war und doch gab es jemanden, bei dem sich Trisha nicht vorstellen konnte, dass er Mädchen verletzte...
„Nein... nein, ich habe nichts mit ihm“, antwortete sie Sara wahrheitsgemäß. Dass man dahinter wohl vermuten konnte, dass Sara Nate eben doch nicht so ganz egal war, darauf kam sie natürlich nicht.
„Es tut mir Leid, dass ich Candi solch einen Unsinn glaube.“
Hatte sie selbst eigentlich gerade gelogen, als sie gesagt hatte, dass sie niemanden zum anhimmeln hatte? Eigentlich ja nicht, denn derjenige für den sie sich interessierte, war niemand der auffiel. Er war ruhig, still und so verdammt süß. Doch Trisha traute sich einfach nicht ihn anzusprechen.
„Vielleicht habe ich auch damit gelogen, dass es momentan niemanden gibt für mich, den ich anhimmeln kann“, meinte sie und wurde leicht rot.
„Aber er ist auch kein Typ, dem jedes Mädchen zu Füßen liegt und der das genießt.“

Zufrieden mit der Antwort, welche ihr Trisha gegeben hatte, was Nate anging, lehnte sich Sara wieder in ihrem Sitz zurück und beobachtete wieder das Spiel. Die Vorstellung, dass ihre beste Freundin etwas mit Nate haben könnte, hatte ihr wirklich nicht behagt. Aber nun erschien ihr der Gedanke absurd. Nein... sie waren nur gute Freunde, das war offensichtlich. Sara fragte sich woher sie das überhaupt wusste. Und plötzlich wurde sie sich bewusst, dass sie den Ravenclaw viel zu gut beobachtet hatte in den letzten Tagen. Hoffentlich ist ihm das nicht aufgefallen... dachte sie sich und verschränkte die Arme. Es gefiel ihr überhaupt nicht, dass sie sich allmählich zu gerade demjenigen hingezogen führte, den sie so überhaupt nicht ausstehen konnte. Doch das Gespräch, welches sie vor wenigen Tagen mit ihm geführt hatte, schien so einiges verändert zu haben. Hatte das etwa auch etwas in de Bracy geändert?

"Schon okay... Candi kann ja auch sehr überzeugend sein... aber ich meine, selbst wenn, jeder weiß, dass ich de Bracy absolut egal bin. Du weißt das wahrscheinlich sogar besser als ich, immerhin kennst du ihn ganz gut."
Wer genau hinhörte, hätte vielleicht einen etwas traurigen Unterton in ihrer Stimme hören können.

Die junge Italienerin grummelte in sich hinein, während sie weiter das Spiel beobachtete. Es schien nicht sonderlich gut für ihr Haus zu laufen, doch sie drückte weiterhin die Daumen für ihren Bruder. Und ein wenig auch für de Bracy.
Erst als Trisha weiter redete hob Sara fragend eine Augenbraue. Sie mochte äußerlich nicht die sensibelste Person sein und auch so tun, als sei sie das nicht, doch für ihre Freunde konnte sie da sein. Wenn sie wollte.
"Bei dir gibt es da jemanden?"
, fragte sie neugierig. Das war ihr etwas Neues und sie konnte nicht verbergen, dass es sie sehr interessierte.
"Sag schon, wer ist es? Rück raus... bitte."
Die Neuigkeiten, welche ihre Freundin betrafen, steigerten ihre Laune wenigstens etwas. Es interessierte sie schon, in wen sich Patricia verkuckt hatte. So lange es nicht de Bracy ist...
"Ist es Jareth Beyford? Oder... doch nicht etwa mein Bruder?"
Erneut legte sich leichtes Misstrauen in die Stimme der jungen Hexe. Aber sie glaubte nicht daran, dass Trisha sich für Vince interessierte. Dazu passte der junge Zauberer zu wenig auf die Beschreibung von Trisha.
Nach einigen Sekunden des Abwartens wandte sich Sara wieder dem Spiel zu, mittlerweile mit deutlich gekreuzten Fingern.

[Sara & Trisha]

Als Sara meinte, dass Trisha wohl besser wisse als sie, dass Nate sie nicht mochte, schüttelte Trisha den Kopf. Wenn er Sara tatsächlich absolut nicht ausstehen konnte, dann war Nate entweder jemand, der nicht über andere lästerte, oder jemand, der respektierte, dass man mit Trisha auf keinen Fall über ihre Freunde lästern konnte. Oder er hatte einfach nichts gegen Sara. Gut, er war früher nicht gerade begeistert gewesen, wenn sie sich unterhalten hatten und Sara dazu gekommen war, da hatte er sich sogar bei Candi noch neutraler verhalten. Oft hatte er ihr erklärt, dass er mit Sara einfach nicht so klar kam, doch wenn Trisha genauer darüber nachdachte hatte auch das in letzter Zeit aufgehört. Er bat sie nicht mehr explizit darum, nur Zeit mit ihr zu verbringen und war auch nicht mehr so schlecht drauf, wenn Sara dazu kam.
„Eigentlich hatte ich gerade in letzter Zeit das Gefühl, dass er dich gar nicht mehr so wenig ausstehen kann“, antwortete Trisha ihr wahrheitsgemäß.
Jetzt dachte sie doch darüber nach, weshalb Sara sich so für Nate interessierte. Ob sie vielleicht doch etwas für ihn empfand? Trisha konnte sich die Beiden tatsächlich als Paar vorstellen. Sie waren beide hübsch und in ihren Augen einfach cool. Sara würde mit so jemanden viel besser klar kommen, als sie selbst.

Dass es Sara dann jedoch doch so interessierte, für wen Trisha schwärmte, freute sie insgeheim. Oft fühlte sie sich ein wenig wie ein Anhängsel bei Sara und Candi. Die beiden schönen, schlanken, dunkelhaarigen Mädchen und sie der kleine Zwerg, mit blonden Haaren, der irgendwie nicht so richtig zu ihnen passen wollte. Trisha kam häufig mit Menschen besser aus, die sich mit Sara und Candi nicht so gut verstanden, hatte dafür aber auch eindeutig weniger Erfahrung als die Beiden, was Jungs anbelangt. Ihre einzige Beziehung, die sie bisher geführt hatte, war gescheitert. Candi und Sara waren auch so viel stärker als sie selbst, sie brachen so selten, ja nie in Tränen aus, während das bei Trisha ja schon fast auf der Tagesordnung stand.
Umso mehr freute es sie, wenn sich ihre Freundinnen auch einmal für sie interessierten. Wenn man sie ließ plapperte Trisha gerne. Nur meistens ging es eben nicht um sie, sondern um Candi. Eigentlich ging es immer um Candi, oder um Andere, über die sie herzogen. Vielleicht war das auch einer der Gründe, weshalb Trisha so oft ruhig und fast ein wenig hinterher erschien; sie mochte das Lästern nicht sonderlich. Und Lästern war eine Tätigkeit, der Candi und Sara sehr gerne nachgingen.
Doch nun wollte sie Sara die Wahrheit sagen.

Remus Lupin also. Wenn Trisha an ihn dachte fühlte sie dieses leise, spannende Kribbeln, das sie zuvor nur bei Ted Tonks verspürt hatte. Doch Remus war viel ruhiger, ja stiller als Ted. Trisha konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, wie er jemanden verletzte. Doch sie hatte Remus auch noch nie mit einem Mädchen gesehen. Vielleicht war ihm einfach keine gut genug?
Dann würde sie selbst es aber sicher auch nicht sein.
Sara hatte mit Jay und Vince ziemlich daneben gelegen. Trisha war sich nicht einmal sicher, ob sie Remus überhaupt kannte. Schließlich war er ihr auch erst vor kurzem aufgefallen.
Mit Jay war sie ebenso wie mit Nate gut befreundet und konnte sich absolut keine Liebschaft zwischen ihnen vorstellen. Dafür war er einfach zu sehr der Draufgänger. Saras Bruder konnte sie hingegen nicht wirklich einschätzen, doch auch er war nicht so wirklich er Typ.
„Nein, nein“, antwortete sie Sara jetzt. „Es ist Remus Lupin, aus Gryffindor. Ich weiß nicht ob du ihn kennst, aber ich finde ihn auf jeden Fall unheimlich süß.“
Ihre Wangen bekamen dabei einen leichten rosa Ton an.
„Doch ich glaube kaum, dass ich bei ihm eine Chance haben werde. Ich habe ihn noch nie mit einem Mädchen zusammen gesehen, als außer freundschaftlich jetzt. Warum sollte es da gerade bei mir anders sein?“

[Patricia, Sara]
[ooc: sry, dass es so lang gedauert hat..]

Nachdenklich sah Sara ihre Freundin an, behielt jedoch das laufende Spiel im Augenwinkel. Hatte Trisha gerade wirklich ihren Kopf geschüttelt? Und danach noch dazu gemeint, dass sie das Gefühl hätte, dass de Bracy sie gar nicht mehr so wenig ausstehe könne? Allein der Gedanke daran machte einen Knoten in die Hirnwendungen der Ravenclaw. De Bracy. Und. Sie leiden?
Beinahe hätte Sara aufgelacht. Der Gedanke war zu absurd um wahr zu sein. Da gingen sie sich seit Jahren gegenseitig an die Kehle, er schien eine diebische Freude daran zu haben sie auf die Palme zu bringen, und sie hasste es, wenn er nur in ihrem Sichtfeld erschien. Und jetzt sollte gerade de Bracy sie plötzlich in irgendeiner Weise leiden können? Gerade nach dem Drama im Schlafsaal? Doch in Saras Fassungslosigkeit und Ungläubigkeit mischte sich etwas anderes neues. Euphorie, Freude – auf einmal schien sich ihr Körper anzuspannen. Wenn er sie wenigstens etwas mochte… dann… selbst dann lacht er mich aus, wenn er weiß, dass ich ihn nicht mal mehr ansatzweise so sehr hasse wie neulich noch. Also schlag dir diesen bekloppten Gedanken aus dem Kopf, Sara! So sentimental kenn ich mich gar nicht.

Nachdem sie Trisha ganze 10 Sekunden fassungslos ansah klappte ihr Mund wieder zu und sie wandte sich wieder ganz dem Spiel zu. Scheinbar völlig gelassen, während es unter der Fassade brodelte. Doch sie wollte den Anschein erwecken, als sei ihr alles völlig egal. Sara mochte es nicht gerne ihre Gefühle mit anderen zu teilen. Wer das tun wollte – bitte schön. Dagegen hatte sie nichts, leistete dann auch gerne Hilfe, sofern sie jemandem besonders zugetan war. So wie Trisha.
„Remus Lupin… er ist in dem Haus und Jahrgang meiner Schwester…“
, murmelte sie vor sich hin. Er war ihr bekannt, aber wirklich viel zu tun hatte sie bisher mit ihm noch nicht.
„Naja, warum nicht? Ich meine, was spricht dagegen, dass es bei dir anders sein sollte?“
Sara verschränkte die Arme vor ihrem Körper, als ein etwas kühler Windzug sich kurz in ihren Haaren verfing. Sie war kein Mensch der immer positiv dachte und so fiel es ihr nicht einfach Trisha gut zuzureden. Doch sie sah definitiv eine Chance für ihre beste Freundin bei einem jungen Mann. Warum auch nicht? Sie hat ein unheimlich schönes Gesicht, beinahe puppenhaft, da kommt nicht unbedingt jede ran. Und ihre Figur würd ich gern haben… Bei letzterem Gedanken meldete sich wieder ihr Magen. Natürlich, wenn außer einem Viertel-Toastbrot sich nichts darin befand, so musste er spätestens jetzt auf seinen Anteil beharren. Doch Sara redete sich innerlich gut zu. Wenn sie schlank sein wollte musste sie hungern… Candi selbst hatte gesagt, sie wäre zu fett. Und Candi hatte immer Recht.

„Wenn du es nicht versuchst kannst du nicht wissen, ob du eine Chance hast, oder? Einen Versuch ist es wert, meine ich. Mehr als eine Abfuhr bekommen kannst du nicht.“
Sara legte den Kopf schief, während sie wohl gewählte Worte aussprach. Sie mochte nicht die Beste sein, was Ratschläge anging, doch legte sie sich für Leute, die ihr wichtig waren, gerne ins Zeug. Vielleicht würde sie ihr später noch besser helfen können, wenn sie nicht so sehr von dem Spiel abgelenkt war. Und einem ganz bestimmten jungen Mann, welcher als Jäger spielte.
Bei dem missglückten Torversuch entfuhr der jungen Hexe ein leiser italienischer Fluch. Vince würde später sicherlich nicht die beste Laune haben, wenn das Spiel weiterhin für ihr Haus so schlecht lief.
„Wie ist er so, erzähl mir über ihn… vielleicht lenkt das von diesem schlechten Spiel etwas ab.“
Sara lächelte Trisha kurz an, bevor sie wieder das Spiel beobachtete.

[Sara & Trisha]
[OC: Kein Thema bei mir hats jetzt auch gebraucht...^^]

Trisha sah nicht, wie Sara sekundenlang der Mund offen stand. Sie hatte ihren Blick jetzt fest nach oben gerichtet, um Nate und Jay die Daumen zu drücken. Leider sah es nicht besonders gut aus für Ravenclaw, wie selbst Trisha, die eigentlich überhaupt nichts mit Quidditch am Hut hatte, feststellen musste. Der Wind für ihr durch die heute eigentlich perfekt hergerichteten Locken, doch dies würde nicht mehr lange so bleiben, wenn der Wind weiterhin so unverschämt wehte. Ärgerlich fuhr sich Trisha durch die langen Haare. Vielleicht hätte sie sie heute doch zusammen lassen sollen. Nachher begegnete sie noch Remus...
Ob der auch das Spiel verfolgte? Bestimmt, schließlich spielte ja auch sein Haus. Ob er sehr niedergeschlagen sein würde, wenn Gryffindor verlor? Bedeutete ihm das viel? Wieder einmal würde Trisha bewusst, wie wenig sie eigentlich über Remus wusste.

Sara riss sie aus ihren Gedanken, als sie meinte, dass Remus im Haus ihrer Schwester sei. Jetzt fiel es ihr auch wieder ein, dass Sara ihn wahrscheinlich daher ein wenig kannte. Allerdings sprach Trishas Meinung nach sehr viel dagegen, dass es bei ihr wie bei allen anderen Mädchen laufen würde. Denn was war sie anderen denn schon bitte voraus? An Intelligenz und Größe hinkte sie den meisten aus ihrem Jahrgang hinterher. Nicht selten fragte sich Trisha ernsthaft, wieso sie der Hut damals nach Ravenclaw geschickt hatte. Damals hatte er gemeint, dass sie viel im Köpfchen hätte, was aber nicht viele sehen würden. Sie hätte eine spezielle Gabe dafür hinter die Fassade zu blicken und vieles zu hinterfragen. Leider brachte das Trisha absolut gar nichts.
Kein Junge wurde auf ein Mädchen aufmerksam, das hinter die Fassade blicken konnte. Sie hätte wohl eher nach Hufflepuff gehört. Böse Zungen behaupteten, dass dort diejenigen hinkamen, die überhaupt nichts konnten und so fühlte sich Trisha nicht selten.
Außerdem würde dort vielleicht nicht jeder viel bessere Noten als sie haben...

Sie seufzte.
„Wahrscheinlich übersieht er mich einfach“, meinte sie und grinste gequält, „wäre bei meiner Größe nicht verwunderlich. Ich meine er zeigt ja nicht einmal Interesse an Leuten wie deiner Schwester oder Lily Evans...“
Noch ehe die Worte ihren Mund verlassen hatten, biss sie sich auf die Lippen. Sie wusste genau, dass Saras und Harlows Verhältnis nicht gerade das war, was man einfach nannte.
„Tut mir Leid, so war es nicht gemeint. Ich meinte nur, weil deine Schwester doch auch in Gryffindor ist und somit immer in seiner Nähe...“
Ihr tat es wirklich Leid. Sie fand Sara sogar hübscher als ihre Schwester. Wobei hübscher vielleicht nicht das richtige Wort war. Aber Harlow sah in ihren Augen schon wieder so perfekt aus, dass es langweilig war. Sara hatte da entschieden mehr Ausstrahlung. Doch ehe sie Sara dieses Kompliment unterbreiten konnte, sprach diese schon weiter.
Wieder musste sie seufzen.
„Für so was bin ich doch einfach zu schüchtern. Ich kann den nie und nimmer ansprechen.“

Dann überlegte sie sich, was sie über Remus berichten konnte. Viel war es nicht, was sie von ihm wusste. Im Unterricht war er, zum mindest in den Stunden, die sie gemeinsam hatten, immer sehr aufmerksam und fleißig. Eigentlich war er so gut wie nie unfreundlich und schien der Ruhigste aus seiner Clique zu sein.
„Naja er ist glaube ich sehr nett...“, begann sie, „er redet mit jedem, immer höflich. Er ist glaube ich nicht so eingebildet, wie die anderen Gryffindors.“
Viel mehr wusste sie nicht über ihn. Doch sie wollte auf keinen Fall Streit mit Sara, weshalb ihr das Kompliment von vorher wieder einfiel.
„Ich finde übrigens dass du viel mehr Ausstrahlung als deine Schwester hast“, meinte sie versöhnlich, „nicht dass das vorhin falsch rüber gekommen ist.“

„Du solltest nicht immer so negativ denken…“
, erwiderte Sara beschwichtigend. Aus ihrem Mund musste eine solche Aussage geradezu lächerlich wirken, war sie es doch, die immer alles schwarzsah. Sie war nicht die geborene Optimistin, die daran glaubte, dass alles im Handumdrehen wieder gut wurde. Diese Begabung hatten wohl nur ihre Geschwister, oder zumindest Vince, abgekriegt.
Gerade wollte sie wiederum etwas erwidern, als sie bei der Erwähnung ihrer Schwester scharf Luft einzog und Trisha warnend ansah. Harlow. Schon wieder. Wieso muss sie mir immer und immer wieder in die Quere kommen? Man kann nicht mal einen Tag verbringen, ohne dass ihr Name fällt? Der Blick der jungen Ravenclaw wurde eisig, als sie ihre beste Freundin damit bedachte. Ihr selbst schien es schon aufgefallen zu sein, dass sie soeben einen großen Fehler gemacht hatte. Sara schlug die Augen nieder. Zähl langsam bis 10, sagt Vincent immer… Allerdings kam sie nicht dazu bis 10 zu zählen und sich zu beruhigen, so schnell hatte Patricia den Ernst der Lage erkannt und ergriff wieder das Wort. Die junge Italienerin öffnete wieder die Augen, jedoch hielt sie ihren Blick von ihrer besten Freundin abgewandt. Sie fixierte das Quidditchfeld. Krampfhaft presste sie die Lippen aufeinander.
„Ich hab nichts gehört…“
Ihre Stimme war gefährlich ruhig. Bei anderen wäre sie sicherlich aufgefahren, aber irgendwie war die bei Patricia ruhiger, als bei anderen. Das konnte vielleicht daran liegen, dass es Trisha immer fürchterlich leid zu tun schien.

„Och komm, du solltest es wenigstens versuchen… wenn du magst, dann steh ich dir bei.“
Saras weitere Versuche ihrer besten Freundin zu helfen klangen wenig überzeugend. Das Erwähnen ihrer Schwester hatte Spuren hinterlassen. Sie wollte Trisha ja helfen, doch es bahnten sich andere Gedanken durch den Kopf der Dunkelhaarigen. Sie hasste es ewig hinter ihr stehen zu müssen…
„Viel scheinst du ja nicht über ihn zu wissen. Aber hey, wenn er mit jedem immer höflich redet, dann wird er das mit dir auch. Also hast du doch wirklich nichts zu befürchten, oder? Was soll schon passieren?“
Sie hätte ebenso einen Vortrag über Koboldaufstände halten können, so wie ihre Stimme klang. Kraftlos und gelangweilt, auch wenn letzteres nicht unbedingt der Fall war. Sie mochte wenig begeistert und überzeugt klingen, doch Sara glaubte fest daran, dass Trisha gute Chancen bei Lupin haben würde. Wieso auch nicht? Sie hatte alles, was ein Mann wollte und noch dazu weckte sie doch sicherlich den Schutzinstinkt bei ihnen. Das konnte Sara nicht unbedingt von sich behaupten. Immerhin war sie Kratzbürste genug und schlug sich mit Zähnen und Klauen durch,

Kann sie nicht endlich damit aufhören? Saras linke Hand verkrampfte sich auf ihrem linken Knie.
„Halt die Klappe, Trish…“
entfuhr es ihr. Sie starrte auf den Boden vor sich und schwieg. Sie wollte ihre beste Freundin nicht ansehen. Zwar war sie ihre beste Freundin aber trotzdem war sie nicht vor einem scharfen Ton gefeit. Obwohl Sara sich manchmal selbst begeistert war, wie sehr sie sich zusammenreißen konnte, wenn sie wollte. Die junge Hexe sah erst wieder auf, als sie Jubelschreie von der gegenüberliegenden Fantribüne vernahm. War das Spiel schon vorbei? Sie schaute in Richtung ihres Bruders, der das Gesicht verzog und schließlich dann doch in das von Nate. Glückliche Gesichter sahen ganz anders aus. Suchend schaute Sara über das Feld und erkannte schließlich, dass die Sucherin der Gryffindors den Schnatz gefangen hatte. Der Stadionsprecher verkündete das Ergebnis. Niederschmetternd. Vince wird sich aufregen…
Froh über den Themawechsel schaute sie wieder zu Patricia.
„Macht’s dir was aus, wenn ich kurz nach meinem Bruder schaue? Vielleicht siehst du auf dem Weg zum Feld ja auch deinen Lupin.“
Ihr Herz schlug schneller, als ihr der Gedanke kam, dass sie vielleicht auch de Bracy sehen würde. Sara mochte es gar nicht, dass ihr der Gedanke so sehr gefiel. Naja, aber ihn zu sehen heißt noch lange nicht, dass er mit mir redet.